Tipps und Links für die Homepagegestaltung
 

Webdesigner-Typologie

Der Purist

Das Internet ist für ihn Mittel zu dem Zweck, Informationen
weiterzugeben, weshalb seine Seiten, nun ja, meist irgendwie
sehr einfach aussehen. Ein grauer Hintergrund, beschriftet
mit schwarzer Times-Schrift, ist sein Markenzeichen. Meist
wechselt der Purist schnell ins Lager der Aufhörer, in
extremen Fällen sollen Puristen auch schon zu den
Designrambos konvertiert sein.

Der Bauarbeiter

Seine Homepage befindet sich ständig im Aufbau. Immer
wieder gelangt man zu Bereichen, die mittels schönster
Baustellenschilder ankündigen, dass momentan noch nichts
darin zu finden ist, sich dieser Zustand allerdings bald ändern
wird. Meist sind diese Bereiche die einzigen interessanten,
und das Erstellungsdatum der Seite, die die Vorankündigung
enthält, liegt mindestens 2 Jahre zurück.

Der Fan(atiker)

Für den Fan(atiker) gibt´s nichts Interessanteres als seine
Interessen. Und das muss der Welt natürlich auch ausführlich
mitgeteilt werden, wodurch sich solch außergewöhnliche Werke
wie "Das Geschlechtsleben der Waldameise in Grönland"
und "Mathematische Grundbegriffe zur Errechnung der
Anzahl von Reiskörnern in handelsüblichen chinesischen
Reissäcken" der Öffentlichkeit präsentieren können.

Der Techie

Der Techie ist ein naher Artverwandter des Visionärs, wobei
ihm allerdings klar ist, welche Webtechniken wirklich Sinn
machen. Er bastelt außergewöhnliche Seiten mit
ausgesprochen tollen Effekten, integriert Flashtechniken und
JavaScripte, er ist in allen Programmiertechniken bewandert
und zeigt das auch gerne. Richtig böse wird der Techie, wenn
man ihm mitteilt, seine Navigation könnte mit herkömmlichem
HTML schneller, effektiver und besser umgesetzt werden,
denn immerhin hat es ihn Stunden gekostet, die Navi zu
flashen und das Endprodukt von 1,5 Megabyte ins Netz zu
stellen.

Der Visionär

Er ist immer auf dem neuesten Stand der Technik, hat jedes
Plug-In, bevor es vom Hersteller freigegeben wird und
verwendet es natürlich auch. Dass seine Seiten dadurch von
anderen nicht besucht werden können, ist ihm egal -
immerhin zeigt er so, dass er wirklich "In" ist.

Der Millionärsanwärter

Dutzende Werbebanner prangen von seiner Site, überall gibt
es Möglichkeiten, etwas zu kaufen, aber Inhalt ist auf den
Seiten nicht zu finden. Die Homepage gleicht eher einem
kommerziellen Bilderbuch, was natürlich auch einiges für sich
hat.

Der Größenwahnsinnige

Seine Seiten sind die schönsten - zumindest, wenn man ihm
Glauben schenken darf. Der Besucherzähler zeigt, dass seit
dem "Start-Up" der Seiten zwei Monate zuvor bereits
hunderttausende gutgelaunte Surfer den Weg auf seine
Website gefunden haben - irritierend wirkt nur, dass der
Besucherzähler zwei Tage später, wenn man zufälligerweise
wieder auf diesen Seiten landet, gerade mal um 10 Zähler
weitergesprungen ist, wobei der Referrer andeutet, dass ein
und dieselbe Person achtmal vorbeigeschaut hat. Ansonsten
haben die Seiten des Größenwahnsinnigen eigentlich wenig
zu bieten, außer einigen Inhalten, die auch auf jeder anderen
Seite zu finden sind.

Der Hektiker

Der Hektiker hasst statische, ruhige Internetseiten. Eine
Homepage muss in seinen Augen aus möglich vielen
"interaktiven" Dingen bestehen, also werden seine Besucher
auch von animierten GIFs und monotonen MIDI-Melodien
begrüßt.

Der Guru

Sein Wissen ist legendär - also will er sich auch anbeten
lassen. Er versucht jede Chance zu nutzen, allen zu zeigen,
wie toll er doch ist, wie unverzichtbar es ist, ihn zu kennen,
fragt sich, warum nicht längst ein Platz auf dem Olymp für ihn
freigemacht wurde, auch versteht er es nicht ganz, dass
keine Schreine für ihn errichtet wurden und dass seine
Anhängerschar sich auf Eins (wer wird das wohl sein)
beschränkt, aber was soll´s: Er ist göttlich.

Der Bastler

Seine Seiten werden niemals fertig, ständig wird Neues
eingebaut, Altes herumgeschoben, jede Ecke wird solange
optimiert, bis sie durch eine andere ersetzt werden kann und
so weiter. Seine Website wird ständig weiterperfektioniert, bis
sie irgendwann vollkommen fehlerfrei dasteht. Ist es soweit,
beginnt der Bastler damit, eine Homepage zu einem anderen
Thema zu entwickeln.

Der Bescheidene

Sorry, bislang konnten wir noch keine Beispiele für den
Bescheidenen finden. Diese Gattung Webdesigner scheint
ausgestorben zu sein.

Der Pseudoexhibitionist

Seine Homepage zeigt eigentlich nur Eines: Ihn. Er zeigt
seine Urlaubsbilder, auf denen er zu sehen ist, seine liebsten
Privatfotos, seine Kinderbilder, ... Interessieren tut´s
eigentlich nur ihn, aber was soll´s?

Der Jäger und Sammler

Alles, was ihm einfällt, wird auf seiner Homepage verwendet.
Formel Eins, Mountainbiking, Tomb Raider, Kochrezepte,
Witze, Informationen, das Neueste aus der Schule,
Backstreet Boys und die Teletubbies sind nur einige seiner
Themen. Schade nur, dass er sich für keines seiner Themen
auch nur ansatzweise die Zeit nehmen konnte, auch wirklich
interessantes zu sammeln.

Der Einsame

Er ist ein wirklich einsamer Mensch, dessen
Bekanntschaften sich auf Supermodelle, Schauspielerinnen
und sonstige, meist recht ansehnliche, Damen beschränken.
In absoluter Einheit mit dem Internet kennt er diese
Augenweiden allerdings nur in elektronischer Form, meist im
Format 800x600 Pixel. Der Einsame mutiert meist schnell
zum Millionärsanwärter, wenn er erkennt, dass es noch viele
andere Einsame gibt.

Der Schüler

Er beginnt gerade seine Webkarriere, und wie das nun mal so
ist, macht er entsprechende Fehler, die ihm allerdings nicht
allzu viel auszumachen scheinen. Der Weg zu einem der
höheren Grade des Webdesignertums ist ihm offen, er muss
sich nur entscheiden, in welche Richtung er tendiert.

Der Aufhörer

Er beginnt damit, eine Homepage zu erstellen, bucht
irgendwo Platz dafür, bastelt ein wenig, um dann
festzustellen, dass das doch mehr Arbeit sein kann, als
vorher gedacht, oder dass diese "Spielerei" komplizierter ist
als angenommen. Warum gibt es eigentlich keine
Homepagefriedhöfe?

Und, haben Sie sich irgendwo wiedererkannt?
         

 

Sprachwelt
New World - Reiseberichte aus den USA
Chatlands
Mikrokosmos